Infektionsvermeidung (präventive Maßnahmen) bei Mukoviszidose (CF)

Patient*innen und Angehörige können durch konsequent eingehaltene Hygienemaßnahmen das Infektionsrisiko aufgrund der Mukoviszidose minimieren. Vor allem Krankheitserreger, die die Atemwege betreffen, stellen für CF-Patient*innen ein besonderes Problem dar.1 Daher sollte der Kontakt zu Keimen nach Möglichkeit minimiert und auf ein Mindestmaß reduziert werden. Im Folgenden sind einige grundlegende Empfehlungen zur Infektionsprävention für den Alltag von CF-Patient*innen dargestellt.

Junge Mutter steht hinter ihrer kleinen Tochter am Waschbecken und hilft ihr beim Händewaschen

Infektionsvermeidung </br (präventive Maßnahmen)
bei Mukoviszidose (CF)

Patient*innen und Angehörige können durch konsequent eingehaltene Hygienemaßnahmen das Infektionsrisiko aufgrund der Mukoviszidose minimieren. Vor allem Krankheitserreger, die die Atemwege betreffen, stellen für CF-Patient*innen ein besonderes Problem dar.1 Daher sollte der Kontakt zu Keimen nach Möglichkeit minimiert und auf ein Mindestmaß reduziert werden. Im Folgenden sind einige grundlegende Empfehlungen zur Infektionsprävention für den Alltag von CF-Patient*innen dargestellt.
Junge Mutter steht hinter ihrer kleinen Tochter am Waschbecken und hilft ihr beim Händewaschen

Infektionsvermeidung (präventive Maßnahmen) bei Mukoviszidose (CF)

Patient*innen und Angehörige können durch konsequent eingehaltene Hygienemaßnahmen das Infektionsrisiko aufgrund der Mukoviszidose minimieren. Vor allem Krankheitserreger, die die Atemwege betreffen, stellen für CF-Patient*innen ein besonderes Problem dar.1 Daher sollte der Kontakt zu Keimen nach Möglichkeit minimiert und auf ein Mindestmaß reduziert werden. Im Folgenden sind einige grundlegende Empfehlungen zur Infektionsprävention für den Alltag von CF-Patient*innen dargestellt.

Basishygienemaßnahmen2

Für Menschen mit CF ist eine gute Handhygiene besonders wichtig. Dazu gehört das regelmäßige Händewaschen mit Wasser und Seife aber auch das Vermeiden von Händeschütteln zur Begrüßung. Zum Naseputzen sollten Einweg-Papiertaschentücher verwendet werden, die unmittelbar nach Gebrauch entsorgt werden sollten – mit anschließendem Händewaschen.
 
Handdesinfektionsmittel werden nur in bestimmten Situationen empfohlen, z. B. wenn ein Haushaltsmitglied an einer fieberhaften Atemwegsinfektion erkrankt ist oder vor dem Abtrocknen von aufbereitetem und desinfiziertem Inhalationszubehör.
Kleine Kinder beim Seilziehen

Textilien zur Körperpflege, wie Handtücher oder Waschlappen, sollten nicht mit anderen Menschen geteilt sowie täglich gewechselt und bei 60 °C gewaschen werden. Das ständige Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung wird vor allem für Kinder nicht als realistische Infektionsprävention angesehen.

Wasser in Badezimmer und Küche2

In Wasser- bzw. Abflussrohren, der Küchenspüle aber auch Putzuntensilien wie Spülschwämmen können sich feuchtigkeitsliebende Keime wie z. B. Pseudomonas aeruginosa aufhalten. Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen wie der Mukoviszidose sollten daher bestimmte Hygieneregeln beachten.

Vor der Nutzung von warmem Wasser, z. B. beim Zähneputzen oder Duschen, sollte das Wasser aus dem Wasserhahn und der Dusche ca. eine Minute lang laufen gelassen werden. So wird stehendes Wasser beseitigt, das kontaminiert sein könnte.

Eine weitere mögliche Infektionsquelle entsteht, wenn beim Waschen, Duschen oder der Toilettenspülen der Wasserstrahl direkt auf die Abflussöffnung trifft.

Denn dann können keimhaltige Aerosole aufsteigen und eingeatmet werden. Daher ist ein Waschbecken mit verlängertem Wasserhahn sinnvoll, damit der Wasserstrahl nicht direkt auf den Abfluss trifft. Zusätzlich hilft ein Sieb über der Abflussöffnung, um aufgewirbelte Wassertröpfchen aus dem Siphon zurückzuhalten. Gleiches gilt für den Toilettendeckel, der vor dem Spülen herunterklappt werden sollte, denn beim Spülvorgang entstehen ebenfalls Aerosole.

Spülschwämme sollten regelmäßig bei 60 °C gewaschen werden, Küchenhandtücher sogar nach einmaligem Gebrauch täglich. Wasch- und Spülmaschine sollten ebenfalls einmal wöchentlich bei 60 °C laufen, um problematische Erreger abzutöten.

Um ein Gespräch vorzubereiten, können folgenden Fragen als Vorlage dienen:

  • Wird mein Kind mit der neuen Situation zurechtkommen?
  • Ist eine Integration in die neue Gruppe möglich?
  • Wird es neue Freund*innen finden?
  • Wie wird mein Kind auf die neuen Lehrer*innen reagieren?
  • Kann es die Leistungsanforderungen erfüllen?
  • Welche hygienischen Bedingungen herrschen vor?
  • Kann mein Kind den Schulalltag und die Anforderungen der Krankheit selbstständig bewältigen?
  • Wie viel Unterstützung ist nötig?
  • Inwieweit kann die Schule unterstützen?
  • Sind zusätzliche Hilfen erforderlich?
  • Wie hoch ist die Akzeptanz der Krankheit?

Soziale Kontakte zwischen CF-Patient*innen2

Bei Menschen mit Mukoviszidose kann eine Übertragung von Bakterien, Viren und Pilzsporen durch Kontakt zu anderen CF-Patient*innen vorkommen, deren Atemwege mit Pseudomonas aeruginosa oder anderen übertragbaren Erregern besiedelt sind. Private Treffen mit infizierten CF-Patient*innen werden daher nicht empfohlen und das Risiko sollte stets abgewogen werden.

Klima­anlagen und Luft­befeuchter2

Nach Herstellerangaben gewartete Klimaanlagen in Autos sind keine Infektionsquelle für Feuchtkeime und daher unproblematisch. Von Luftbefeuchtern an Heizkörpern und von Raumluftbefeuchtern wird hingegen prinzipiell abgeraten, da sie ein hohes Risiko der bakteriellen Kontamination bergen.

Schwimm­bäder 2

Das Baden in gechlorten oder meerwasserhaltigen Hallen- bzw. Freibädern sowie in offenen Gewässern und dem Meer wird für Patient*innen mit Mukoviszidose als unbedenklich angesehen. Whirlpools, Dampfbäder und bepflanzte Badelandschaften sowie Warmwasserbecken für Kleinkinder sollten hingegen von CF-Patient*innen gemieden werden, da sie dort einem erhöhten Infektionsrisiko mit Pseudomonaden ausgesetzt sind. Naturnahe Kleinbadeteiche und Badeseen mit biologischer Aufbereitung sollten unter dem Aspekt der Infektionsvermeidung von CF-Patient*innen ebenfalls gemieden werden. Denn in solchen Teichen bzw. Seen wird das Badewasser weder aufbereitet noch gechlort. Private Planschbecken für Kinder sollten grundsätzlich mit sauberem kaltem Wasser gefüllt, täglich geleert und getrocknet werden. Dabei ist darauf zu achten, dass das Wasser frisch und nicht abgestanden ist. Unter sporttherapeutischen Gesichtspunkten ist Schwimmen generell zu empfehlen.

Haustiere2

Beim Halten von Haustieren sollten Basishygieneregeln, wie z. B. Hände waschen nach dem Streicheln, eingehalten werden, da Haustiere Krankheitserreger übertragen können. Kleinkindern könnte das Einhalten dieser Regeln allerdings schwer fallen, weshalb hier besonders aufgepasst werden sollte. Bei der Fütterung sollte darauf geachtet werden, dass es zu keiner Kontamination mit Lebensmitteln kommt. Es wird zudem ein regelmäßiger Besuch beim Tierarzt empfohlen.

Sport 2

Sport ist eine hervorragende Ergänzung der Physiotherapie und hat einen guten Einfluss auf die Gesundheit von CF-Patient*innen. Auf die Nutzung von öffentlichen Umkleide- und Duschkabinen sollte aber aufgrund oftmals unzureichender Hygieneverhältnisse wenn möglich verzichtet werden. Auf eine gute Basishygiene sollte in öffentlichen Sportbereichen ebenfalls geachtet werden.

Reisen 2

Reisen sind für CF-Patient*innen grundsätzlich möglich. Fernreisen sollten aber unbedingt mit dem/r Arzt/ Ärztin abgesprochen werden, um über spezielle Infektionsrisiken informiert zu werden. Einen Notfallausweis mit Kontaktdaten der zuständigen Mukoviszidose-Einrichtung mitzuführen wird sehr empfohlen, da nicht alle medizinischen Fachkräfte auf CF geschult sind.

Feucht- und Trocken­inhalation 2

Die sorgfältige Reinigung des Inhalationsgerätes ist für eine Inhalationstherapie ein absolutes Muss! Denn ein schlecht gereinigter Vernebler bzw. Inhalator erhöht das Risiko für Infektionen mit gefährlichen Erregern. Außerdem sollte ein Vernebler nicht von einer anderen Person genutzt werden.

Zahn­pflege und Zahnärztin/-arzt­besuche

Eine gute Mundhygiene und gesunde Zähne sind auch für Patient*innen mit Mukoviszidose zur Vermeidung von Infektionen sehr wichtig, ebenso wie regelmäßige Kontrollen des Zahnstatus durch einen auf die besonderen Belange von CF-Patient*innen geschulte/n Zahnärztin/-arzt. Zahnärztliche Vorsorgeuntersuchungen und Behandlungen können jedoch die Gefahr einer Bakterienübertragung durch eine bakterielle Besiedlung des Schlauchsystems der Behandlungseinheit bergen. Zusätzlich müssen CF-Patient*innen darauf achten, nur an zahnärztlichen Einheiten behandelt zu werden, deren Spülflüssigkeit frei von Feuchtkeimen (z. B. Pseudomonas aeruginosa) ist. Um Risiken zu vermeiden, sollte die/der Zahnärztin/-arzt im Vorfeld auf die Erkrankung hingewiesen und auf die erforderlichen Hygieneaspekte angesprochen werden.

REFERENZEN
  1. Mukoviszidose e. V.: Mukoviszidose. Ursache, Krankheitsbild und Therapie. Informationen für Patienten, Angehörige und Interessierte. 2018. URL: https://www.muko.info/fileadmin/user_upload/mediathek/erkrankung/cf_basisbrosch%C3%BCre.pdf (zuletzt aufgerufen am 05.03.2021).
  2. Robert-Koch-Institut: Anforderungen an die Hygiene bei der  medizinischen Versorgung von Patienten mit Cystischer Fibrose (Mukoviszidose). URL:  https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Krankenhaushygiene/Kommission/Downloads/Mukoviszidose_AG.pdf?__blob=publicationFile (zuletzt aufgerufen am 05.03.2021)