Infektionsschutz in der physiotherapeutischen Praxis

Hygieneexperten müssen mit einbezogen werden

Daniela Hoppe, Zentrum für Physiotherapie M. Lehneis
Die Aufgabe der Physiotherapeuten ist die Unterstützung der Patienten bei der bronchialen Reinigung. Die angewandten Atemtechniken erfordern einen engen räumlichen und körperlichen Kontakt zum Patienten, welcher ebenso die Nähe zu Keimen bedingt. Deren Übertragung und die damit verbundenen Hygienemaßnahmen spielen daher vor allem in der Physiotherapie eine große Rolle, machte Hoppe auf der 20. Deutschen Mukoviszidose Tagung deutlich. Im Gegensatz zu Kliniken und Rehabilitationseinrichtungen gibt es in den wenigsten niedergelassenen Physiotherapiepraxen Hygienekonzepte oder Hygienefachkräfte als Ansprechpartner. Um nosokomiale Infektionen zu verhüten, müssen laut Infektionsschutzgesetz, aber auch in physiotherapeutischen Praxen geeignete Maßnahmen zur Prävention ergriffen werden. Das Infektionsschutzgesetz regelt jedoch nur die Basishygiene. Um für die Behandlung von Patienten mit CF notwendige Hygienepläne in der Praxis zu implementieren, muss es zunächst einheitliche Hygienemaßnahmen geben. Diese existieren bisher nicht im erforderlichen Umfang. Es mangelt an praxisnahen und umsetzbaren Hygieneempfehlungen für die Behandlung von Betroffenen in niedergelassenen physiotherapeutischen Praxen. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Physiotherapeuten und Experten der Hygiene ist erforderlich, um solche Konzepte zu erstellen. Dies wird aktuell vom Mukoviszidose e.V./Arbeitskreis Physiotherapie in Zusammenarbeit mit einer Hygieneexpertin umgesetzt.
Daniela Hoppe, Physiotherapeutin und Mitglied des Bundesvorstandes des Mukoviszidose e.V.: Infektionsschutz in der physiotherapeutischen Praxis – Hygieneexperten müssen mit einbezogen werden. Vortrag im Rahmen der 20. Deutschen Mukoviszidose-Tagung, Würzburg, 18.11.2017

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